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Livedovaskulopathie

Livedovaskulopathie - Was ist das?

Die Livedovaskulopathie ist eine dauerhaft wiederkehrende Erkrankung der Haut, welche durch schmerzhafte Hautdefekte (Ulcerationen) und Narbenbildung gekennzeichnet ist. Nach aktuellem Stand der Wissenschaft wird davon ausgegangen, dass Störungen des Blutflusses in den kleinsten Versorgungsgefäßen der Haut zu Gefäßverstopfungen führen und somit die Versorgung der Haut mit Sauerstoff und Nährstoffen unterbunden wird. Ähnlich wie bei einem Herzinfarkt, wo der Herzmuskel nicht mehr ausreichend mit Blut versorgt wird, kann die Livedovaskulopathie auch als Hautinfarkt bezeichnet werden. Charakteristisch ist ein stechender Schmerz der betroffenen Haut (Angina cutis) und die anschliessende Ausbildung von Hautdefekten/Ulcerationen, welche zu einem sog. offenen Bein führen können. Einige Patienten berichten, dass vor dem Auftreten der offenen Hautstellen ein akuter Schmerz wahrnehmbar ist, die Haut sich anschliessend an dieser Stelle rötet und sich langsam violett verfärbt, um dann zu einer dunklen (bis schwarzen) Wunde wird aus der dann die offene Hautläsion entsteht.


 

Wo tritt die Livedovaskulopathie auf?

Die Veränderungen treten am häufigsten in der Knöchelregion (Innen und Außen) auf, werden aber auch am Fußrücken und dem Unterschenkel gefunden. Bisher gibt es noch keine Hinweise, dass die Livedovaskulopathie auch innere Organe betrifft und wird daher als Erkrankung der Haut angesehen. Für eine umfassende Untersuchung und Diagnosefindung sollte eine Beteiligung weiterer Organe ausgeschlossen werden.


 

Wann tritt die Livedovaskulopathie auf?

In früheren Schriften wurde die Livedovaskulopathie auch als Sommer-Vaskulitis bezeichnet. Dieser Begriff folgt der Beobachtung, dass die Livedovaskulopathie verstärkt in den Sommermonaten auftritt. Insbesondere warme Wetterlagen machen Patienten mit Livedovaskulopathie zu schaffen.


 

Wer erkrankt an Livedovaskulopathie?

Die Livedovaskulopathie betrifft Frauen gegenüber Männern in einem Verhältnis von ungefähr 3:1. Hierbei sind zwei Erkrankungshöhepunkte zu beobachten. Eine Gruppe von Patienten erkrankt in jungen Jahren (17-25) eine zweite Erkrankungswelle scheint Patienten um das 50. Lebensjahr zu betreffen. Eine gesicherte Erklärung dafür gibt es noch nicht.


 

Wie kann die Diagnose Livedovaskulopathie gestellt werden?

Wie bei allen seltenen Erkrankungen ist die Diagnose-Stellung nicht einfach. In der Regel müssen Sie als Patient leider davon ausgehen, dass Ihr behandelnder Arzt wenig bis keine Erfahrung mit diesem Krankheitsbild hat. Die Diagnose wird auf zwei Wegen gestellt. Zum einen wird Ihr Arzt eine genaue Krankengeschichte erheben, um den dauerhaft wiederkehrenden Charakter der Erkrankung zu erfassen. Des Weiteren sollte eine kleine Hautprobe entnommen werden, da sich unter dem Mikroskop die Gefäßverschlüsse gut darstellen lassen. Dafür muss die Hautprobe im akuten Stadium der Erkrankung entnommen werden. Mittels Blutuntersuchungen kann nach Gerinnungsstörungen gesucht werden, wobei es noch keine typische Störung gibt, die das Vorliegen einer Livedovaskulopathie beweisen könnte. Auch wenn Sie nicht an einer Livedovaskulopathie leiden, sollte die Ursache Ihrer Wunden/Ihrem offenen Bein geklärt werden.


 

Wie wird die Livedovaskulopathie behandelt?

Die Livedovaskulopathie ist wie oben beschrieben eine Gerinnungsstörung der Hautdurchblutung. Spezifische Medikamente, die nur für diese Erkrankung wirken oder zugelassen sind gibt es nicht. In individuellen Heilversuchen werden gerinnungshemmende Medikamente (z.B. niedermolekulares Heparin /„Thrombose-Spritze“) verabreicht, welche einen guten therapeutischen Erfolg haben. Die benötigte Dosis muss an das Körpergewicht und den Erkrankungszustand des Patienten angepasst werden. Alternativ können auch gerinnungshemmende Medikamente in Tablettenform eingesetzt werden (z.B. Rivaroxaban). Diese Entscheidung muss Ihr behandelnder Arzt treffen.


 

Wo kann ich mich behandeln lassen?

Wenn Sie den Verdacht haben, dass die Ulcerationen an Ihren Füssen eine Livedovaskulopathie sein könnten ist zunächst Ihr Hausarzt Ihr Ansprechpartner. Sollte dieser mit der Erkrankung keine Erfahrung haben, sollte eine Empfehlung zum Hautfacharzt erfolgen. Wenn auch dieser mit der Erkrankung wenig Erfahrung hat, empfiehlt sich eine Vorstellung in einer Hautambulanz der nächstgelegenen Universitätsklinik. Alternativ können sich Patienten gerne in der Spezialsprechstunde für Livedovaskulopathie der Hautklinik Münster vorstellen (Anfrage per Mail).

Selbsttest

Hier geht es zum Selbsttest: Leide ich eventuell unter einer Livedovaskulopathie?

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